Machwasdraus #15: Ingrid Bornhofen – ICM

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Ich habe mal eines meiner ‚Gemälde aus der Kamera‘ bearbeitet und als Original RAW Foto und als bearbeitetes .jpg hier eingestellt.
Wer mag, darf hier gerne seine eigene Version des entwickelten Fotos vorstellen. Bin gespannt auf die unterschiedlichen Bearbeitungsweisen und freue mich auf eure Vorschläge.
Herzliche Grüße
Ingrid

Download

Download (RAW) ca. 25 MB

Bearbeitungen

Reiner Gruhle

Mir hat der gleißende Himmel nicht zugesagt und ich wollte ihm sein Blau zurück geben. Dazu habe ich dann noch den Farbkontrast zu den trockenen Gräsern erhöht, indem ich deren Farbe mehr nach Orange verschoben habe. 

Bearbeitung in Lightroom:

Grundanpassungen
Belichtung reduziert (-0,7)
Lichter reduziert (-78)
Tiefen erhöht (+60)
Schwarz leicht reduziert (-19)
Struktur, Klarheit, Dynamik, leicht erhöht

Farbmischer
Gelb: Sättigung +29, Luminanz +49
Blau: Sättigung +63, Luminanz -34

Color-Grading
Schattten: Luminanz -38
Mitteltöne: Luminanz +33, leichte Farbverschiebung nach Orange

Monika Seidel

Mein Bestreben war, einerseits das feine Geäst im oberen Bildteil zu erhalten bzw. wieder herauszuarbeiten (da war nämlich noch ganz viel), andererseits den unteren Bildteil nicht zu verlieren.

Da ich ziemlich viele Einzelschritte angewendet habe, wäre die Auflistung aller Details wohl zu viel Text. Daher hier eher eine Zusammenfassung. Alle Anpassungen habe ich mit Lightroom (in der Abo-Version) gemacht.

Insgesamt habe ich den Kontrast leicht verstärkt und „Dunst entfernen“ aktiviert, Lichter etwas reduziert und Tiefen angehoben. Das klingt zwar, als ob die Maßnahmen sich gegenseitig aufheben, hat aber funktioniert. Auch habe ich die „Dynamik“ und die Sättigung angehoben.

Für den oberen Bildteil habe ich eine Maske auf den Luminanzbereich der hellen Tonwerte berechnen lassen. Dort habe ich den Kontrast angehoben, Lichter reduziert und die Tiefen noch kräftiger gehoben als im Gesamtbild. Das gilt auch noch einmal für Dynamik, Struktur und „Dunst entfernen“. Außerdem habe ich die Farbtemperatur etwas kühler gestaltet.

Den unteren Bildteil habe ich mit einem linearen Verlauf maskiert. Dort habe ich etwas aufgehellt und den Weißabgleich etwas wärmer gestaltet.

Das Bildformat ist bei mir ein 16:9 geworden, wodurch ich die Wiederholung der Baumgruppen betonen möchte und den in meinen Augen etwas abgehackt wirkenden Einzelbaum links ausgeschlossen habe.

Zum Schluss kam noch mittels elliptischem Radialverlauf eine Quasi-Vignette auf das Ganze. Et voilà…

Chris Marpe

Ich habe nur mit der Farbkurve in Lightroom herumgespielt und dann entsprechend einen Ausschnitt gewählt, um etwas Abstraktes zu erstellen.

6 Gedanken zu „Machwasdraus #15: Ingrid Bornhofen – ICM“

  1. Hallo Reiner – Danke auch für deine Version. Tatsächlich – ich habe eher versucht, das Blau aus dem Foto zu eliminieren, weil ich mich meinte zu erinnern, dass es an diesem Tag ziemlich gleichmäßig graublauen Himmel hatte. Bin aber auch nicht mehr ganz sicher. Auf jeden Fall wird mit jeder Bearbeitung wird immer klarer, wie unterschiedlich die Ziele sind bei der Bildbearbeitung.
    Zu Recht. Ist ja völlig individuell, welche Wirkung erzielt werden soll. Also auch dir danke für deine Version, die hilft die Vielfalt zu zeigen.
    Gruß Ingrid

  2. Hallo Olaf, auch bei deiner Version kommt dem veränderten Ausschnitt große Bedeutung zu. Mein Bild ist deutlich heller geworden, weil ich versucht habe die grauen Flächen zwischen den Ästen wieder ins Helle zu schieben. Dabei hilft mir meist die auch von Monika beschriebene Methode: Lichter vermindern, Tiefen aufhellen und leichte Kontrasterhöhung.
    Bei deinen Versionen wirken die grauen Schleier auf mich fast wie Nebelschwaden – auch interessant.
    Ich bin sicher, bei zwanzig Bearbeitungsversuchen kämen entsprechend viele verschiedene Versionen heraus. Danke fürs Mittun.
    Ingrid

  3. Hallo Chris, den Fokus auf die Baumgruppen ohne die Gräser zu setzen finde ich spannend. Mir persönlich ist das Blau und das Rot im Bild zu viel, aber das hat sicher auch damit zu tun, dass ich bei sehr starker Veränderung meiner Fotos meist in Konflikt komme mit meiner Erinnerung an die Aufnahmesituation. Doch werde ich mal versuchen, was Ähnliches zu bearbeiten wie du es hier vorstellst. Ich hoffe, das Schrauben an den Reglern hat dir Spaß gemacht und danke fürs Teilen des Ergebnisses. Liebe Grüße Ingrid

  4. ‚Insgesamt habe ich den Kontrast leicht verstärkt und „Dunst entfernen“ aktiviert, Lichter etwas reduziert und Tiefen angehoben‘

    Hallo Monika – das ist eine meiner Standardmethoden bei der digitalen Bildentwicklung. Damit ist in der Regel verlorengegangene Farbigkeit sehr gut wieder zurückzuholen. (Dunst entfernen braucht es nicht immer, aber oft ist es hilfreich dabei)
    Die Reduktion auf drei Baumgruppen durch das Format ist interessant, wirkt wieder ganz anders. Das ist ja überhaupt sehr interessant wie die Wahl des Formates und der Anordnung im Bild die Bildwirkung beeinflusst.
    Danke fürs Teilen deiner Bildidee. Gefällt mir. Ingrid

  5. Für mein Auge fallen im Original die obere Bildhälfte mit starken Kontrasten und die untere fast kontrastlose, die Linien verwischende untere Hälfte auseinander. Das starke Blau in Reiners Version passt nach meinem Empfinden nicht zu der Nebel-Stimmung und ist mir zu „bunt“. Das fast „ausgefressene“ Weiß in der linken oberen Hälfte irritiert mich – man könnte hier die Sonne vermuten, aber rechts ist nochmal so ein heller „Fleck“. Meine Version ist ein ganz anderes Bild geworden. Kleinerer Ausschnitt, warme Farben, betontere Linien, etwas geheimnisvolle Nebelstimmung, andere Verteilung von hellen und dunklen Bildpartien.

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