Insekten-Porträts von Leon Biss

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Das Hessiche Landesmuseum in Darmstadt präsentierte im Sommer 2018 großformatige Insektenfotos in einer unglaublichen Auflösung. Da bleibt kein Detail verborgen.

 (Foto: Jürgen Korb)Gruselig schöne Aufnahmen

Insekten sind meist kleine Lebewesen und mit bloßem Auge bleiben uns zumeist die vielfältigen Details ihres Körperbaus verborgen. Mithilfe der Makrofotografie gelingt es uns diese Hürde ein Stück weit zu überwinden und wir werden mit faszinierenden Ansichten belohnt.  Und dennoch bleiben uns viele Details verborgen.

Der britische Fotograf Levon Biss nutzt eine spezielle und äußerst aufwändige Aufnahmetechnik und verschafft seinen Insektenfotos eine sehr hohe Auflösung. Dadurch können die drei Meter großen Ausdrucke auch bei einem kleinen Betrachtungsabstand noch feingezeichnete Details scharf und in einer enormen Farbigkeit wiedergeben. Das ist eine außergewöhliches Betrachtungserlebnis.

Allerdings sollte man schon Insekten mögen oder sich wenigstens nicht vor ihnen gruseln, um die Darstellungen richtig genießen zu können. Wir möchten darauf hinweisen, dass die Ausstellung lediglich 27 Insektenporträts umfasst. Das hat seine Ursache in der langen Bearbeitungsdauer für die einzelnen Porträts (weiter unten mehr hierzu).

Einzelne Insekten waren im Original zu sehen. Zudem wurde die Ausstellung durch weitere Ausstellungsstücke sowie Videomaterial ergänzt.

Bilder

Der Fotograf und seine Arbeitsweise

Levon Biss ist britischer Fotograf und lebt in London. Für seine Aufträge aus den Bereichen Mode, Porträt und Sport ist er viel auf Reisen. Für seine persönliche Fotografie suchte er etwas, was er jederzeit zuhause fotografieren konnte und stieß so auf die Insektenfotografie.

Für die Aufnahmen nutzt Levon Biss Mikroskop-Objektive, die nur einen sehr engen Schärfentiefebereich haben. Um den Schärfebereich auszuweiten macht er eine Vielzahl von Aufnahmen, bei denen er nach jeder Aufnahme der Abstand zum Motiv minimal verändert. Abschließend werden die Aufnahmen am Computer zu einem Bild zusammen gefügt. Die Technik wird „Focus Stacking“ und wird in der letzten Zeit sehr oft für Makrofotografie verwendet. Das Besondere an den Fotos von Levon Biss ist aber, dass der Abstand der Kamera zum Motiv mittels Schrittmotor in Schritten von etwa 10 μm geändert wird. Zum Vergleich: ein menschliches Haar ist durchschnittlich etwa 60 – 80 μm dick. So kommen für ein Insekt etwa 8.000 bis 10.000 Einzelaufnahmen zustande. Für ein Insektenportrait benötigt Levon Biss insgesamt etwa zwei bis drei Wochen. Das erklärt auch, warum die Ausstellung ’nur‘ 27 Insekteporträts  umfasst.

Das Making-of

Ein Video über das ‚Making of‘ (engl.)

www.levonbiss.com

www.microsculpture.net

Link zum Video:

] https://vimeo.com/157712307