Ein Mittwochnachmittag im Hochsommer 2023. Bei drückender Schwüle machten wir uns auf nach Worms, um beim ersten Teil unseres 2023er Fotosommers am Schloss Herrnsheim und im zugehörigen Park zu fotografieren. Schon bei der Fahrt über die Rheinbrücke schließt sich die Wolkendecke, doch nach unserer optimistischen Prognose sollte das Wetter halten …
Um 18 Uhr trafen wir uns im Schlosshof und nach ein paar kurzen Gesprächen strömten wir in einzeln oder in kleinen Gruppen los, um das Schloss und das umgebende Areal fotografisch zu erschließen. Das Schöne bei solchen gemeinsamen (Foto-)Unternehmungen ist ja, dass jeder so seine eigenen Vorlieben und Schwerpunkte hat und am Ende ein facettenreiches Gesamtbild entstehen kann.
Doch quasi mit jedem Bild verdichteten sich die Wolken und der Himmel verdunkelte sich zunehmend. Früher als geplant beschlossen wir gegen 19:30 Uhr das Fotografieren aufzugeben, um es hoffentlich noch trocken zum Restaurant Hagenbräu am Rheinufer zu schaffen, wo wir den Rest des Abends gemütlich verbringen wollten. Den Ersten gelang dies auch gerade eben (okay, die paar Tropfen zählen nicht), doch die übrigen schafften dies nur mithilfe des Regenschirms.
Gerade im Hagenbräu angekommen starteten die Wolken das, was uns heute als Starkregenereignis leider zu geläufig ist, aber eigentlich nur eine ziemlich trockene Umschreibung der Wassermassen ist, die sich da in kürzester Zeit aus den schwarzen Wolken ergossen. Zugegeben, im Trockenen sitzend, bei leckerem Essen und gutem Bier (oder anderen Getränken) waren die Sturzbäche durchaus ein Spektakel.
Dem Schreiber dieser Zeilen bereitete das Unwetter ein besonderes Déjà-vu: Sein letzter Besuch im Hagenbräu war in Vor-Corona-Zeit anlässlich einer Familienfeier. Bei ebenfalls großer Hitze zog nachmittags eine Gewitterfront rheinaufwärts. Und was zunächst Aufsehen erregend aussah, mutierte innerhalb von Minuten zu einem Unwetter, was – auch zuhause im Ried – für überflutete Straßen und nasse Keller sorgte.
So war es leider auch diesmal. Die Heimfahrt erfolgte zwar regenfrei, doch überspannte eine nicht enden wollende himmlische Lightshow die Rheinebene. Blitz reihte sich an Blitz und erleuchtete den wolkenverhangenen auf faszinierende und beinahe mystische Weise.
Weniger mystisch war dann das blau zuckende Lichtermeer, was uns im heimischen Erfelden empfing, wo Feuerwehr und DLRG bis tief in die Nachte unzählige Einsätze fuhren. Auch unsere Nachbarn waren nicht verschont geblieben, bei denen der vollgelaufene Keller einen Schaden von mehreren zehntausend Euro verursachte. Wir sind glücklicherweise im Wesentlichen verschont geblieben. Die ca. 5 Liter Wasser, die der Regen durch ein offenes Kellerfenster blies, sind nicht der Rede wert.
So stellt sich am Ende die Frage, ob ein künftiger Besuch beim Hagenbräu ohne Risiko zu genießen sein wird…
Ach so, Bilder gab’s natürlich auch …
Einige Bilder
Danielle und Reinhard Switalla
Monika Seidel
Ingrid und Peter Stollenmayer
Reiner Gruhle
Herzlichen Dank an Gabriela Scholl für den Vorschlag und das Organisieren!